Das Wichtigste in Kürze
Gelenkschmerzen können durch eine Vielzahl von Erkrankungen verursacht werden, darunter Arthritis, Arthrose, Gicht, Infektionen, Lupus und einige Viruserkrankungen. Mehr erfahren…
Gelenkschmerzen können durch Ruhe, Kälte- oder Wärmeanwendungen, entzündungshemmende Medikamente und leichte Bewegung gelindert werden. Weitere Behandlungsmöglichkeiten…
Schmerzende Gelenke können auf eine Entzündung, Überlastung, Verletzung oder eine Grunderkrankung hinweisen. Bei anhaltenden Schmerzen sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Jeder von uns hat sie wahrscheinlich schon einmal erlebt: Gelenkschmerzen. Sie können plötzlich auftreten oder sich langsam entwickeln und betreffen meist Knie, Schultern, Handgelenke oder Hüften. Doch was sind Gelenkschmerzen eigentlich und wodurch werden sie verursacht? Hier erfährst Du, wie Gelenkschmerzen entstehen, wie sie behandelt werden und wie Du sie vorbeugen kannst.
Inhalt
Ursachen: Warum schmerzen die Gelenke?
Gelenkschmerzen können unterschiedliche Ursachen haben:
- Arthritis: Hierbei handelt es sich um eine Entzündung eines oder mehrerer Gelenke. Die häufigste Form ist die rheumatoide Arthritis.
- Arthrose: Bei der Arthrose wird der Gelenkknorpel abgebaut, was zu Schmerzen und Steifheit führen kann.
- Verletzungen: Ein Unfall oder eine Überbeanspruchung können zu Gelenkverletzungen und damit zu Schmerzen führen.
- Andere Erkrankungen: Infektionen, Gicht oder Lupus sind nur einige der vielen Erkrankungen, die Gelenkschmerzen verursachen können.
Hinter Gelenkschmerzen stecken oft harmlose Ursachen
Nicht immer stecken ernsthafte Erkrankungen wie Arthritis oder Arthrose hinter Gelenkschmerzen. Es gibt auch eine Reihe von harmloseren Erkrankungen, die Schmerzen verursachen können:
Überlastung
Intensives Training oder ungewohnte körperliche Aktivität können zu vorübergehenden Gelenkschmerzen führen.
Viren
Einige Virusinfektionen können Gelenkschmerzen verursachen, die in der Regel nach einigen Tagen oder Wochen wieder abklingen.
Sehnenscheidenentzündung
Dies ist eine Entzündung der Sehne, die häufig durch Überbeanspruchung hervorgerufen wird und Schmerzen im betroffenen Gelenk verursachen kann.
Schleimbeutelentzündung
Auch eine Entzündung der Schleimbeutel, der kleinen Säckchen, die die Gelenke polstern, kann Schmerzen verursachen.
Hinweis: Auch vermeintlich harmlose Ursachen können schwerwiegende Folgen haben. Bei anhaltenden oder starken Schmerzen ist es immer ratsam, einen Arzt aufzusuchen, um die genaue Ursache abzuklären.
Gelenkschmerzen fühlen sich unterschiedlich an
Gelenkschmerzen sind eine subjektive Erfahrung und können von Mensch zu Mensch unterschiedlich empfunden werden. Manche beschreiben sie als stechend oder brennend, andere als dumpf ziehenden Schmerz.
Häufig ist die Beweglichkeit des betroffenen Gelenks eingeschränkt und es kann sich steif anfühlen, vor allem nach längeren Ruhephasen, zum Beispiel morgens nach dem Aufstehen. Manche Menschen berichten auch von einem Knirschen oder Knacken bei Bewegungen.
Außerdem können die betroffenen Gelenke geschwollen und warm sein, und sich instabil oder schwach anfühlen.
Hinweis: Die Intensität und Art der Schmerzen spiegeln nicht immer die Schwere der zugrunde liegenden Erkrankung wider.
Behandlung von Gelenkschmerzen
Wenn Du trotz aller Vorbeugung unter Gelenkschmerzen leidest, gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten.
Medikamente
Gelenkschmerzen können oft mit verschreibungspflichtigen oder rezeptfreien Medikamenten behandelt werden. Besonders wirksam bei Gelenkentzündungen sind entzündungshemmende Schmerzmittel, auch nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) genannt, wie Ibuprofen oder Diclofenac. Diese Medikamente lindern sowohl die Schmerzen als auch die Entzündung.
Für Menschen, die NSAR nicht vertragen, können COX-2-Hemmer eine Alternative sein. In einigen Fällen können auch Kortikosteroide, die oral eingenommen oder direkt in das betroffene Gelenk gespritzt werden, Schmerzen und Entzündungen lindern.
Hinweis: Wie bei allen Medikamenten ist es wichtig, auf mögliche Nebenwirkungen zu achten und die Empfehlungen des Arztes zu befolgen.
Physiotherapie
Physiotherapie spielt eine zentrale Rolle bei der Behandlung und Vorbeugung von Gelenkschmerzen. Ein gut ausgebildeter Physiotherapeut kann individuelle Übungsprogramme erstellen, die darauf abzielen, die Beweglichkeit zu verbessern, die Muskulatur zu stärken und Schmerzen zu lindern.
Zusätzlich können Techniken wie Ultraschall, Elektrotherapie oder manuelle Therapie eingesetzt werden, um Schwellungen zu reduzieren und die Durchblutung zu fördern.
Regelmäßige Sitzungen und die konsequente Durchführung der empfohlenen Übungen zu Hause können wesentlich dazu beitragen, die Funktion der Gelenke wiederherzustellen und Schmerzen zu lindern.
Alternative Therapien
Neben der schulmedizinischen Behandlung gibt es eine Vielzahl alternativer Therapieansätze zur Behandlung von Gelenkschmerzen.
Dazu gehört die Akupunktur, bei der feine Nadeln in bestimmte Punkte des Körpers eingeführt werden, um Schmerzen zu lindern. Bei der Chiropraktik wird die Wirbelsäule manuell eingestellt, um die Gelenkfunktion zu verbessern.
Auch Massagen können helfen, Muskelverspannungen zu lösen und die Durchblutung zu verbessern. Andere Ansätze wie Hydrotherapie, Meditation oder Tai Chi können sich ebenfalls positiv auf Gelenkschmerzen auswirken.
Operationen
In Fällen, in denen konservative Behandlungen nicht ausreichen, kann eine Operation notwendig werden. Je nach Ursache und Schweregrad der Gelenkprobleme gibt es verschiedene operative Verfahren.
Bei Arthrose kommt beispielsweise eine Gelenkersatzoperation (Endoprothetik) infrage, bei der das geschädigte Gelenk durch ein künstliches Gelenk ersetzt wird. In anderen Fällen kann eine Gelenkspiegelung (Arthroskopie) helfen, bei der mithilfe eines kleinen Instruments Probleme im Gelenk diagnostiziert und behandelt werden können.
Hinweis: Eine Operation ist in der Regel der letzte Ausweg und wird nur dann in Erwägung gezogen, wenn andere Therapieansätze versagt haben oder nicht infrage kommen. Informiere Dich ausführlich über Risiken und Nutzen und lass Dich von einem erfahrenen Orthopäden beraten.
Vorbeugung von Gelenkschmerzen
Deine Lebensweise hat einen großen Einfluss auf die Gesundheit Deiner Gelenke. Hier einige Tipps, wie Du Gelenkschmerzen vorbeugen kannst:
- Bewegung: Regelmäßige, sanfte Bewegung hält Deine Gelenke geschmeidig.
- Gesunde Ernährung: Bestimmte Lebensmittel haben entzündungshemmende Eigenschaften, die helfen können, Gelenkschmerzen vorzubeugen.
- Gewichtskontrolle: Zu viel Gewicht belastet die Gelenke, vor allem Knie und Hüften.
- Schutz vor Verletzungen: Achte darauf, dass Du Dich beim Sport oder anderen körperlichen Aktivitäten nicht überanstrengst.
Übungen zur Kräftigung der Gelenke
Ein aktiver Lebensstil kann dazu beitragen, Gelenkschmerzen vorzubeugen und bestehende Beschwerden zu lindern. Hier sind einige Übungen, die Dir helfen können, Deine Gelenke zu stärken:
- Aqua-Fitness: Wasser trägt das Körpergewicht und entlastet so die Gelenke. Übungen im Wasser trainieren die Muskulatur, ohne die Gelenke zu belasten.
- Dehnübungen: Sie helfen, die Beweglichkeit der Gelenke zu erhalten und zu verbessern. Regelmäßiges Dehnen am Morgen kann steife Gelenke lockern und Schmerzen lindern.
- Leichte Kraftübungen: Mit kleinen Gewichten oder Widerstandsbändern können Sie die umliegende Muskulatur kräftigen und so die Gelenke besser stützen.
- Spaziergänge: Schon einfaches Gehen mobilisiert und kräftigt die Gelenke, ohne sie zu überlasten. Schon ein täglicher Spaziergang kann viel bewirken.
Tipp: Führe die Übungen immer in einem schmerzfreien Bereich durch und wende Dich bei Unsicherheiten an einen Physiotherapeuten oder Trainer.
Gelenkschmerzen sollten richtig behandelt werden
Gelenkschmerzen können den Alltag stark beeinträchtigen. Aber mit der richtigen Vorbeugung und Behandlung kannst Du aktiv etwas dagegen tun. Höre auf Deinen Körper, ernähre Dich gesund und beweg Dich regelmäßig. Neben Spaziergängen kannst Du Gelenkschmerzen mit Aqua-Fitness, Dehnübungen oder Krafttraining vorbeugen. Falls Du bereits unter Gelenkschmerzen leidest, wende Dich an einen Arzt, um die richtige Behandlung für Deine Bedürfnisse zu finden.